Achtung: Getränkekarton ist falsch im Altpapier!
Sieht aus wie Karton, fühlt sich an wie Karton, besteht auch zum großen Teil aus Karton, aber gehört geleert auf keinen Fall in die Altpapiertonne. Das hat gute Gründe.
Damit Milch, Fruchtsäfte und andere empfindliche Lebensmittel, die in Kartons abgefüllt sind, bestmöglich vor Licht- und Sauerstoffeinflüssen geschützt werden und zudem der Inhalt nicht auslaufen kann, besteht der Getränkekarton aus mehreren Schichten: aus Karton (70-80 %), aber wegen der Dichtigkeit auch aus zwei Schichten Kunststoff (20-25 %), die eine ganz dünne Schicht Aluminium ummanteln. Deshalb gehören diese Verpackungen auch in den Gelben Sack.
In der Sortieranlage werden Getränkekartons aussortiert und anschließend spezialisierten Recyclingbetrieben zugeführt. Dort werden die verschiedenen Schichten voneinander getrennt und verwertet. Die Papierfasern werden bei der Produktion von Wellpappen und Faltschachteln eingesetzt. Bislang wurde die verbleibende Mischung aus Kunststoff- und Aluminiumresten überwiegend in Zementfabriken als Ersatzbrennstoff eingesetzt. Der Kunststoff liefert die Energie und das Aluminium trägt als Aluminiumoxid zur schnelleren Zementaushärtung bei.
Inzwischen wurde ein spezielles technisches Verfahren entwickelt, das auch die beiden Fraktionen Kunststoff und Aluminium voneinander trennen kann. Das hierbei gewonnene Aluminium wird bei der Produktion von Gussteilen als Beimischung verwendet. Der Kunststoff wird bei der Herstellung von Kunststoffrohren, Kanistern und Boxen eingesetzt.